Ich springe in Erinnerung mal zurück. Ein paar Wochen. Anfang Juli 2021:
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Moin!
Die Menschen nördlich von Hamburg, sagen dass das der „echte“ Norden sei!
Mit der Zeit kristallisiert sich immer mehr heraus, was ich will, oder auch nicht haben will. Die unergründliche Masse an Segelyachten (Modelle, Werften, Hersteller, …) …
Hier mal ein Auszug von meiner intern geführten potentiellen Wunsch-Liste:
- Hallberg Rassy 352
- Hallberg Rassy Rasmus 35
- Hanse 311 ( 9,30)
- Hanse 315 – ( 9,62)
- Hanse 342 (10,35)
- Bavaria 32 Cruiser ( 9,99)
- Bavaria 33 (10,25)
- Bavaria 34
- Bavaria 36 Cuiser (11,40)
- Bavaria 37 Cruiser (11,10)
- Bavaria 38 (11,50 – 12,28)
- Hallberg-Rassy 310
- Hallberg-Rassy 34
- Sirius 310 DS
- Dufour 310
- Dufour 4800 (10,60) (1978-84ca)
- Dufour 36 Classics (11,05)
- Dufour 39 (12m)
Hallberg-Rassy ist eine schwedische Werft, die Boote der obersten Qualität baut. Meine Lieblingsboote, aber dafür auch teuerer. Die deutsche Sirius-Werft ist oberste Klasse, unbezahlbar, aber extrem gut durchdacht und ausgeführt, modern. Bavaria, Hanse, Benneteau, Sun Odyssey sind deutsche und französische Boote „von der Stange“ (positiv gemeint). Damit kann man nichts falsch machen, beim Kauf. Dufour sind französische Luxusmodelle. Nautors Swan, ist eine finnische Werft, für viele die absolute Spitze des Eisberges für Qualität.
Dann gibt es noch viele kleine Werften, Familienbetriebe, die je nach Orientierung Kleinserien oder alles bis zu Einzelanfertigungen bauen. Eine Sirius in Grundversion bekommt man, wenn man bei Günther Jauch alle Fragen beantwortet. Es gibt viele Segelyachten, nur noch gebraucht, aus längst nicht mehr existierenden deutschen kleinen Werften die mit „Kußhand“ genommen werden: Vindö, Dehler, …
So wie jeder zum Beispiel beim eigenen Auto seine Lieblingshersteller und Modelle hat, ist es bei mir auch mittlerweile mit der Segelyacht: Eine Hallberg-Rassy in einem technischen guten Zustand, ist immer eine sehr gute Wahl. Für mich so ein wenig der „Heilige Gral“ der Segelyachten.
Zurück von den Träumen. Ich durfte in Kappeln an der Schlei, eine Hallberg-Rassy 352 besichtigen. Ein wunderschönes und sehr gutes Boot. Gebaut für die Langfahrt, für Atlantik und Pazifik. Leider war ich nur der Zweite in der Interessenten-Liste. Und sie war über meinem eigentlichen Budget. Aber es war ein schöner Tag. Ich durfte eine Hallberg-Rassy betreten und Anfassen ;-). Eine Woche später erhielt ich die Nachricht, das Schiff ging an den ersten Interessenten.
Aber doch nochmal zurück zu den Träumen:
Denn an diesem Tag passierte noch etwas. Eine Begegnung der besonderen Art. In genau diesem Hafen, wo die HR 352 am Steg festgemacht war, gabt es ein paar Segelyachten die mir irgendwie ins Auge stachen.
Wow, ich war hin und weg. Wunderschöne Boote, die alles in den Schatten stellten was ich bisher gesehen hab. Wenn man wissen will wer der Konstrukteur oder Hersteller einer Segelyacht ist, schaut man auf den Bug (Spitze, vorne) des Bootes. Oft ist dort eine Art Logo geprägt, oder gemalt. Man nennt das in der Fachsprache den „Ziergöhl“. Ich hatte ebendiesen auf diesen Booten noch nie vorher gesehen. Es waren drei Federn die in der Luft schweben. Ich war völlig aus dem Häuschen 😉
Ich suchte nach dem Hafenmeister, und der nächste Mensch den ich ansprach war gleich Herr Steckmest, der Richtige, der Chef von der Werft die genau diese Boote bauen. Gleichzeitig der Werft zu der auch der Hafen gehörte. Ein Familienbetrieb: „Henningsen und Steckmest“. Existent seit 60 Jahren. In dieser Zeit wurden 107 Segelyachten in verschiedenen Modellen gebaut. Kunstwerke in meinen Augen. Und nicht nur in meinen Augen. Man nennt sie „Scalar“-Segelyachten. Hier wird alles noch per Hand gefertigt. Die Mahagoni-Bäume werden selber ausgesucht und gesägt, sagte man mir. Benannt nach dem brasilianischen Buntbarsch, Aquariumsbesitzer sind die glücklichsten, wenn sie einen Buntbarsch haben.
Eine gebrauchte Scalar 36 habe ich auf dem Bootsmarkt im Internet gefunden. Die Zahl hinter dem Namen ist meistens die Länge des Bootes gemessen in Fuß. Über 30 Jahre alt, wurde in den letzten Jahren als Angelkutter missbraucht, sagte mir der Makler. Der Preis war das doppelte von meinem Budget.
*Klopf-Klopf* Aufwachen Uwe!
Was ich nicht will, ist so ein steriles, Vollkunststoffboot.
Nichts gegen die modernen Boote. Die sind für ihren Zweck, zum Segeln, am technischen perfekten aktuellen Stand. Ich erlaube mir heute etwas wählerisch zu sein. Ich will ja nicht nur am Wochenende ein paar Stunden darauf verbringen um zu entspannen und Spaß zu haben. Nein ich brauche ein Boot das mein dauerhaftes Zuhause ist. Meine Wohnung, wo ich Lebe und Arbeite. Ohne Möglichkeit, mal eben in die Stadtwohnung zurück zufahren.
Meine Segelyacht muss „eine Seele“ haben. Ein Ego.
Uwe