Ich bekam einen Anruf aus Kappeln. H. war am Telefon, und fragte ob ich noch Interesse an seiner „Romance“ hätte, ob ich Anfang September noch einmal nach Kappeln kommen könnte.
Nun muss ich dem regelmäßigen Leser hier sagen, diese Geschichte hatte ich ausgelassen, weil ich einen Erfolg nicht für denkbar gehalten habe. Zur Erinnerung: In Kappeln bei der Besichtigung der Hallberg Rassy 352 war ich doch auf die Scalar-Yachten der Werft Henningsen&Steckmest gestossen. Segelyachten vom Obersten Ende der Handwerkskunst, wunderschön, zeitlos, klassisch, elegant. H. ist Eigner einer Scalar 31. Ich hatte sie mir angesehen. Ich hätte sie ohne Gutachten noch am selben Tag gekauft. Aber eigentlich wollte er sie nicht verkaufen, nur seiner Frau falle es aus altersgründen immer schwerer. Und ausserdem haben sie nun vor, erstmal für mehrere Wochen auf die Ostsee raus zu segeln.
Dieser H. meldete sich. Er selber ist 85 Jahre alt, und würde die Segelyacht noch bis 95 segeln, aber nicht ohne seine Frau. Lange Rede kurzer Sinn, ich habe die „Romance“ gekauft. Aber für H. war das ein sehr sehr schwerer Schritt. Sie waren seit über 30 Jahren ein Team.
Die „Romance“ wurde im Jahre 1981 gebaut. Also wurde die Segelyacht vor kurzem genau 40 Jahre alt. Die erste jemals gebaute Scalar 31, die Baunummer 1. Der Rumpf ist aus GFK. Das komplette Interieur ist aus natürlichem Mahagoniholz. H. war es wichtig daß ich mir bewußt bin, das dieses kein Holz aus „Zuchtanbau“ ist. Und er sagte mir, die Steckmests suchen sich die Bäume, das Holz für ihre Boot selber aus, und sägen auch selber. Alles wurde per Hand angefertigt. Das Boot sieht von außen und innen wirklich außerordendlich gut aus.
Und noch etwas:
Sein Boot sei ein Preisträger der Fachzeitschrift „Yacht“, eine der renommiertesten Zeitschriften der Branche. Die „Romance“ wurde 2017 zur Ostseeperle gekürt. Also auch noch ein Schiff mit „Verantwortung“, die man übernimmt.