So sieht ein typischer Motorsegler mit Ketsch-Takelung aus.
Eine Ketsch ist ein Zweimaster, wobei der hintere Mast, der sogenannte Besanmast etwas kleiner ist. Sind beide Masten gleich groß, spricht man von einem Schoner.
Mit der Zeit wird mir einiges klar:
Ein Motorsegler hat bauartbedingt einen geringeren Tiefgang als der reine Segler. Das hat den Vorteil, dass es damit möglich ist auch die europäischen Binnengewässer zu befahren, was ich vorhabe. Aber trotzdem will ich mir die Option offen lassen auch auf See zu fahren. Schnell mal nach Helgoland, um Zollfrei Diesel zu tanken. Ein passender Motorsegler kann auch mal locker 1000l Diesel fassen. Da macht sich solch eine Fahrt bezahlt. Will man noch weiter raus, wird es mit einem 12 Meter langen Motorsegler etwas schwieriger. Nicht weil es mit dem Wetter und der See nicht klarkommt, sondern wegen seiner nicht so perfekten Segeleigenschaften. Wenn man weiter raus fahren will, sagen wir mal im extrem Fall von Gran Canaria quer über den Atlantik in die Karibik, oder das Mittelmeer passieren will, ist man bekanntlich beim Segeln vom Wind abhängig. Ein kleiner Motorsegler kann nicht so „Hart am Wind“ fahren wie eine reine Segelyacht der gleichen Größe. Und damit ist er nicht für eine solche Fahrt zu empfehlen.
Ich musste lernen, dass ‚mein‘ Motorsegler, also hochseetauglich (CE-Kennzeichnung Klasse A) ab mindestens 15 Meter sein müsste für das was ich vorhabe.
Da ich auf die Hochseefahrt nicht verzichten will, muss ich mich vom Gedanken trennen, Binnen und See mit dem gleichen Boot zu befahren. Es war ein harter innerer Kampf, aber das reine Motorboot als Alternative ist letztendlich ausgeschieden. Ein reines Motorboot für große Entfernungen verbraucht ein vielfaches mehr an Geld-Ressourcen gegenüber einem Segler. Und damit scheidet dann auch die ‚Wollmilchsau‘ Motorsegler aus. Übrig bleibt dann nun die klassische Segelyacht.
Also muss ich meine Bootsuche nun anders orientieren.
Uwe